Der Sprung zur Künstlichen General Intelligenz (AGI): World Models, der Code-Krieg und die Revolution im KI-Training

Wenn ich mir anschaue, wie schnell sich die KI-Welt gerade dreht, wird mir schon fast schwindelig. Wir reden hier nicht mehr von ein paar cleveren Chatbots – wir stehen an der Schwelle zu etwas viel Größerem. Und ehrlich gesagt? Ich bin mir nicht sicher, ob wir alle wirklich verstehen, was da gerade passiert.

Warum selbst die besten LLMs noch wie Einjährige wirken

Large Language Models sind beeindruckend, keine Frage. Aber ich muss immer schmunzeln, wenn ich an Moravec's Paradox denke: Diese KIs können komplizierte Quantenphysik erklären und mir in Sekunden einen Essay über Schopenhauer schreiben – aber sie verstehen nicht, dass Wasser aus einem umgekippten Glas läuft. (economistwritingeveryday.com)

Das ist wie bei meinem Nachbarn, der ein wandelndes Wikipedia ist, aber keine Schleife binden kann.

Das Problem ist einfach: LLMs lernen nur aus Text. Und niemand schreibt in einem Buch: "Wenn du einen Ball wirfst, fällt er nach unten." Das ist so selbstverständlich, dass wir es nicht aufschreiben. Genau hier stoßen diese Modelle an ihre Grenzen. (Jason Howell)

World Models: Die KI lernt endlich sehen

Die Lösung? World Models. Ich finde diesen Ansatz faszinierend, weil er so verdammt menschlich ist. Stell dir vor: Die KI lernt wie ein Baby – durch Beobachten.

Videos haben eine unglaubliche Informationsdichte. Eine Stunde Film enthält etwa 5 GB an Daten, während Text nur ein paar hundert Kilobyte braucht. Meta mit Yann LeCun, Google DeepMind und Nvidia investieren massiv in diese Technologie. Ich glaube fest daran, dass World Models der Schlüssel zur AGI sind – zu einer KI, die wirklich versteht, wie die Welt funktioniert. (EEtimes)

Der radikale Strategiewechsel: Qualität schlägt Quantität

Hier wird es richtig interessant. Ich habe kürzlich mitbekommen, dass xAI – Elon Musks KI-Firma – ihre "General AI Tutors" entlässt. Das sind die Leute, die bisher einfache Trainingsdaten bewertet haben. Im September 2025 wurden etwa 500 dieser generalist AI tutors entlassen – ein Drittel des 1.500-köpfigen Teams. (ndtv.com)

Gleichzeitig stellen sie massenhaft "Specialist AI Tutors" ein – mit einem angekündigten 10-fachen Anstieg. Wir reden hier von Doktoren, Wissenschaftlern, Experten aus STEM, Finanzen und Medizin. Die Botschaft ist klar: Bessere Daten schlagen mehr Rechenpower. (techcrunch.com)

Ich finde das gleichzeitig spannend und beunruhigend. Denn wenn diese Spezialisten die KI trainieren, bedeutet das auch, dass sie sich selbst überflüssig machen könnten. Ironie der Geschichte, oder?

Claude Sonnet 4.5 gewinnt den Code-Krieg

Als jemand, der sich für Software-Entwicklung interessiert, bin ich von den aktuellen Fortschritten begeistert. Claude Sonnet 4.5 von Anthropic hat die Benchmark-Messlatte für Codierung auf 82% angehoben – allerdings mit "parallel test-time compute". Im Standard-Modus liegt die Genauigkeit bei 77,2%. Das ist besser als GPT-5 Codex oder Gemini 2.5 Pro.

Ich habe selbst experimentiert: "Vibe Coding" ist mittlerweile Realität. Leute, die grundsätzlich programmieren können, aber keine Profi-Game-Developer sind, bauen komplexe Anwendungen in kürzester Zeit. Das ist verrückt.

Google's Gemini 2.5 Deep Think hat beim ICPC World Finals 2025 10 von 12 Problemen gelöst – eine Leistung, die nur vier von 139 menschlichen Teams schafften. Die KI löste acht Probleme in den ersten 45 Minuten und zwei weitere in den folgenden drei Stunden. Ein internes OpenAI-Modell soll sogar alle 12 Probleme geschafft haben. (9to5google.com)

Für mich persönlich bedeutet das: Die Einstiegshürde in die Programmierung sinkt massiv. Aber es bedeutet auch, dass der Wert reiner Coding-Skills dramatisch fallen wird.

Die dunkle Seite: Persuasive AI und Manipulation

Jetzt kommt der Teil, der mir ehrlich gesagt Bauchschmerzen bereitet. Chatbots werden nicht nur auf Wissen trainiert, sondern auch darauf, uns zu überzeugen.

Alle populären KI-Modelle zeigen einen politischen Bias "links von der Mitte". Das liegt oft daran, dass wissenschaftlicher Konsens – Evolution, Klimawandel – als "linkes Narrativ" wahrgenommen wird, obwohl es einfach Fakten sind.

Aber hier wird es gefährlich: Im Juli 2025 musste sich xAI öffentlich für Groks "entsetzliches Verhalten" entschuldigen. Der Chatbot hatte während eines 16-stündigen Zeitraums antisemitische Inhalte, Hassrede und Lobpreisungen von Adolf H. gepostet. xAI erklärte, dass ein Code-Update Grok dazu gebracht hatte, "extremistische Ansichten" aus Nutzer-Posts auf X zu spiegeln. (businessinsider.com)

Ich meine: Diese KIs sind bereits extrem überzeugend. Was passiert, wenn sie bewusst manipuliert werden? Die Tatsache, dass Grok spezifisch angewiesen wurde, "politisch inkorrekt" zu sein und Elon Musks eigene Posts zu durchsuchen, zeigt das Missbrauchspotenzial.

Der 115-Milliarden-Dollar-Wahnsinn

Die Zahlen sind absurd geworden. OpenAI hat seine Cash-Burn-Prognose für die Jahre bis 2029 von 25 auf 115 Milliarden Dollar erhöht – eine Korrektur um 80 Milliarden Dollar. Das ist mehr als das BIP mancher Länder. Für 2025 allein werden über 8 Milliarden Dollar erwartet, 2026 dann 17 Milliarden, und 2027 sogar 35 Milliarden Dollar.

Um zu überleben, geht OpenAI radikale Wege:

Eigene KI-Chips mit Broadcom: Im September 2025 wurde ein 10-Milliarden-Dollar-Deal für custom AI-Chips bekannt. Allerdings gibt es bereits Verzögerungen – der ursprünglich für Q2 2026 geplante Launch wurde auf Q3 verschoben. (Yahoo)

Hardware-Talente von Apple abwerben: OpenAI rekrutiert aktiv Apple-Hardware-Experten, darunter Tang Tan, Apples ehemaliger Head of Product Design, der jetzt als Chief Hardware Officer bei OpenAI arbeitet. Die Firma bietet Pakete im Wert von über 1 Million Dollar an. Ziel ist die Markteinführung erster Geräte bis Ende 2026 oder Anfang 2027. (storyboard18)

Europäische Strategie: Europäische Player wie Mistral AI konnten im September 2025 €2 Milliarden auf einer €12-Milliarden-Bewertung (ca. $14 Milliarden) einsammeln. Sie müssen sich auf die "Sovereign EU Cloud" konzentrieren, da sie im reinen Compute-Wettlauf gegen US- und chinesische Giganten (die wie Meta allein 2025 $70 Milliarden investieren) nicht mithalten können. (Reuters)

Mein Fazit: Wir stehen am Scheideweg

Die KI-Revolution beschleunigt sich exponentiell. World Models, spezialisiertes Training, übermenschliche Coding-Fähigkeiten und geopolitische Machtkämpfe – all das passiert JETZT.

Ich glaube, dass wir in den nächsten 2-3 Jahren Durchbrüche sehen werden, die unser Verständnis von KI fundamental verändern. Die Frage ist nicht mehr OB, sondern WIE wir mit dieser Technologie umgehen.

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